Weihnachtsoratorium
… Und im Musikverein erlebte das Publikum eine Aufführung des Weihnachtsoratoriums mit dem L’Orfeo Barockorchester unter Johannes Hiemetsberger, der mit seinem Ensemlbe die Geburt Christi in besonderer Harmonie und Schönheit erzählte.
Mit dem Chorus sine nomine, der Sopranistin Sandra Trattnigg, der Altistin Cornelia Salje, dem Tenor Johannes Chum und dem Bass Josef Wagner interpretiert er das Bachwerk mit jener frischen Fröhlichkeit, Zuversicht und Gläubigkeit, die dem Teil der biblischen Weihnachtsgeschichte die Atmosphäre gibt.
Mit erhebender Wirkung hat Hiemetsberger den sechsteiligen Kantatenzyklus originalgetreu, das heißt – so weit für uns nachvollziehbar – im Klangverständnis der Entstehungszeit (1734/35) wiedergegeben. Leicht, durchsichtig, mit Gespür für Text und Musik vermittelt er – auch durch die frische Direktheit im Klang der Originalinstrumente – dem Hörer die Atmosphäre, die wohl Bachs Vorstellungen entsprochen hat.
Die Leistung von Chor, Orchester und Solisten wirkte sicher, souverän, klangschön. Alle ließen die Musik durch kraft- und ausdrucksvolle Phrasierung natürlich fließen. „Fallt mit Danken, fallt mit Loben, vor des Höchsten Gnadenthron“ wurde da zu einem Höhepunkt.