Sommer.Nacht.Traum
Namenlos, doch mit namhafter Qualität
Wenn Johannes Hiemetsberger mit seinem Chorus sine nomine angekündigt ist, wissen Freunde etwa der A cappella-Musik, dass sie ein hochkarätiges Programm erwartet. Dementsprechend groß war am Sonntagabend der Andrang zum Stiftskonzert in Kremsmünster. Am Programm: „Drei Gesänge“ op. 42 sowie die selten zu hörenden „Vier Gesänge“ op. 17, beides von Johannes Brahms. Mit dem Stück „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ von Gustav Mahler wurde man genau so in eine transzendent-abgehobenen Stimmung von Schönklang versetzt wie bei Alban Bergs „Nachtigall“. Hiemetsberger überraschte auch mit einer interessanten Bearbeitung der 7. Symphonie Anton Bruckners (1. Satz), die er mit passendem Text unterlegte: „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ – die stimmakrobatischen Herausforderungen bewältigte die 50-köpfige Sängerschar mit Bravour. Bei Schuberts „Ständchen“ begeisterte nicht nur die Solistin Rita Höllhuber (Alt), sondern auch der samten begleitende Männerchor; dazu am Klavier Istvan Matyas, der auch mit einigen Zwischenspielen den Sängern eine Verschnaufpause verschaffte. Frenetischer Applaus, für den sich der Chor mit einem Spiritual bedankte.