Silent Night Linz – Kritik
von Balduin Sulzer
Effektvoller Saisonabschluss der beliebten Linzer Konzertserie „Musica sacra“: Unter dem Motto „Silent night“ produzierte am Sonntag in der prallvollen Landhauskirche der unter Johannes Hiemetsberger durchwegs sehr intonationsrein, phasenweise aber etwas robust musizierende „Chorus sine nomine“ mit seinen vortrefflichen Solisten Kompositionen von Palestrina, Allegri, Daniel-Lesur, Ligeti und Whitacre. Der Abend begann allerdings mit John Cages 4 33″, einer lautlosen Totenstille
dieser Zeitdauer, später mischte sich Michael Krenn auf seinem Sopransaxophon quasi improvisierend
mit Zwischenspielen und buntscheckigen Kontrapunkten in die chorischen a-capella-Flächen des Programmes und schuf damit, im Kirchenraum auf- und abspazierend, extravagante Klangergebnisse. Das Ergebnis: eine vielfach überraschte und faszinierte Zuhörerschaft.