Grandiose Gesangskunst
„Chorus sine nomine“ im Brucknerhaus Linz
Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ zählt zu den beliebten barocken Chor-Orchester-Werken. Es versteht durch seine musikalische Aussage und die wirksame dramaturgische Gestaltung zu fesseln, bald dramatisch, bald lyrisch und empfindsam.
Eine solche Begegnung wirkt besonders stark in der klangvollen und perfekten Interpretation durch den „Chorus sine nomine“ unter der stilsicheren und umsichtigen Leitung durch Johannes Hiemetsberger. Der Chor singt in hohem Maße perfekt und klangstark, homogen und sicher wie aus einem Mund. Er wirkt gleichzeitig überaus beweglich wie „geölt“ bei den Koloraturen und fugierten Abschnitten.
Die Instrumentalisten stellte das in dieser Musikgattung versierte „Orchester Wiener Akademie“. Die oft recht anspruchsvollen Aufgaben gestalteten umsichtig eine kleine Streichergruppe, einige Holzbläser und zwei „alte“ (lange) Trompeten. Deren erster Solist vermittelte die barocken Effekte mit herrlich strahlendem Ton.
Im Hintergrund hat sich unermüdlich die Continuo-Gruppe aus Cembalo, Orgel und tiefen Streichern eingebracht. Das ausgezeichnete Solistenquartett bestand aus Ursula Langmayr mit glockenhellem Sopran, Benno Schachtner mit sehr gut fließendem Altus/Alt, Jan Petryka mit dem angenehmen Tenor sowie Matthias Helm mit dem volltönenden Bass.
Der Dirigent war bedacht auf eine klare, rationale Vermittlung der Inhalte. Die Zuhörer dankten mit frenetischem Beifall. (fz)