Ergreifender Chorus sine nomine in Lichtenberg
von Christa Grubauer
Zum zweiten Mal gelang es den rührigen Organisatoren, den Chorus sine nomine, eines der führenden Vokalensembles Österreichs, für ein Konzert aus Wien in die neue Kirche nach Lichtenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung) zu holen. Zu einem – wie dessen Mühiviertler Gründer und Leiter Johannes Hiemetsberger erklärte – vorweggenommenen Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen des Chores, das Hiemetsberger heuer als „Sight Sing Tour“ quer durch Wien begehen wird.
Im seit Wochen ausverkauften Lichtenberger Konzert bot der Chorus ein ergreifendes und weihevolles Stundengebet: Vesper, Matutin und Prim in russischer Sprache, eine Komposition für Chor und Solist von Sergej Rachmaninow. Vermutlich hat der Komponist bei Zeremonien der orthodoxen Liturgie das Erlebte in sich aufgenommen und zu einem liturgisch durchdrungenen Werk gestaltet. Höhen und Tiefen der Leidensgeschichte, aber auch der Jubel über die Auferstehung und ein aufjauchzender Halleluja-Gesang wurden sowohl in der dynamischen Gestaltung durch den Chor, als auch in den solistischen Einwürfen von Taya Labetskaya (Alt), Martin Hofer (Tenor) und Welfhard Lauber (Bass) in fast dienender Haltung dargeboten und in eine berührende Klangvision getaucht, die eine Atmosphäre von Andacht mit höchster Chordisziplin vereinigte. Die Begeisterung für das Gehörte führte zu „Standing Ovationes“ und einer Wiederholung.